Autor: bunter kleiner Garten

  • Gartenwinter: Winterruhe und Vorbereitungen (3. Januarwoche)

    Reihen für Tiefwurzler angelegt und Zwiebeln gesteckt

    Auf den meisten Beeten hat in den letzten Wochen keine Bearbeitung stattgefunden, in manchen Reihen ist das seit einigen Monaten so. Die Flächen wurden im Herbst mit Ernteresten und anderem Zeug gemulcht. Der Mulch ist mittlerweile vergangen/weggemampft. Auf und im Boden sind allerlei Viecher/Pilze/Pflanzen aktiv. Das ist in vielen Fällen hilfreich für die weitere gärtnerische Nutzung. In manchen Fällen ist das nicht allumfassend erfreulich: bei manchen Gräsern ist das so. Bis Mai haben wir Zeit, alle Beete/Reihen vorzubereiten. Es ist reichlich zu tun. Bei manchen Reihen werden wir jetzt schon mit der Bestellung beginnen.

    Es wurde auch Gründüngung als Bodendecker eingebracht. Allerdings haben wir bis recht spät im Jahr geerntet (bei den Buschbohnen gab es teils drei ‚Durchgänge’) und waren dann mal unterwegs. Dann war es dann doch etwas zu spät im Jahr, dass die Zottelwicke noch überall auflaufen konnte.

    Es wurden ein paar Reihen für Tiefwurzler gelockert (wo die sind, steht ja im Plan). Und es wurden die ersten Steckzwiebeln gesteckt. Von der letztjährigen Knoblauchernte wurden etliche Zehen abgezweigt und die wurden schon vor’m Winter gesteckt.

  • Gartenwinter: Ernte, Vorbereitungen, Ruhe (2. Januarwoche)

    Rosenkohlernte Anfang Januar 2025
    Auf dem Wilden Hang bleiben die verdorrten Stängel vorerst stehen: Noch gibt es Samen für die Vögel und hier und da nutzen Insekten das Stängelinnere als Schutz.

    Mal wieder Rosenkohl geerntet (es ist nicht das erste Mal).

    Ansonsten ist im Garten nicht viel Dringliches zu tun und es kann gemächlich losgehen. Es wurden ein paar Reihen vorbereitet für Steckzwiebeln und Knoblauch sowie für Pflanzen mit eher tiefen Wurzeln (Möhren, Porree, Rettich, Petersilienwurzel).

    Die dürren Stängel auf dem Wilden Hang bleiben noch länger stehen: Die Vögel turnen herum und finden hier und da noch ein paar Samen und in manchen Stängeln überwintern Insekten bzw. deren Brut. Später werden die Stängel in Rankhilfen für Erbsen und Bohnen untergebracht und die kürzeren Stücke dienen als Markierhilfe.

  • Nach der Planung ist vor der Planung

    Zu einem Kleingarten, wenn er denn trotz des begrenzten Raumes naturnah gestaltet sein und als Gemüsegarten genutzt werden soll, gehört eine Planung: Welche Bereiche werden wie, wann und wie lang wofür genutzt. Manches bleibt über Jahre weitestgehend gleich, anderes ändert sich über die Monate. Zu Letzterem gehört die Nutzung der Beete.

    Beetplanung 2025
    Beetplanung für 2025

    Wir wirtschaften in Reihenmischkultur. Dabei sind die Gemüsearten in Reihen angeordnet. Die Reihen werden zweckmäßig unterschiedlich besetzt: Sowohl räumlich (benachbarte Reihen beherbergen stets unterschiedliche Gemüsearten) als auch zeitlich (von Saison zu Saison wird dieselbe Reihe unterschiedlich genutzt).

    Die fünf Beete sind 3 * 5 Meter groß. Eines wird für einige Jahre für Erdbeeren genutzt. Auf den weiteren vier Beeten sind im Abstand von 25 cm mithilfe von Leinen die Reihen markiert. Alles Gemüse wird in diese Reihen gesetzt/gesät, für raumgreifende Arten bleiben benachbarte Reihen frei. Von Jahr zu Jahr rücken den Arten eine Reihe weiter. Zudem werden die Markierungen für die Reihen um 12,5 cm versetzt. Damit soll es unseren Nahrungskonkurrenten erschwert werden, sich an einem Ort festzusetzen und einer möglicherweise einseitigen Nutzung des Bodens vorgebeugt werden.

    Eigentlich wäre die Planung sehr simpel: Die Reihen ‚nur‘ weiterrücken. Aber nicht alles geht wirklich überall (an manchen Stellen ist mehr Schatten), manchmal gab es im Vorjahr zu viel/zu wenig von manchem Gemüse, manchmal wird etwas anderes ausprobiert, …

    Und die Planung kann nicht immer umgesetzt werden: Mal klappt es nicht mit dem Wetter, mal geht eine Saat nicht auf, mal gibt es zu viele Nahrungskonkurrenten – dann macht man halt etwas anderes. Und das klappt mal besser, mal nicht so gut.

    Was so alles passiert ist, lässt sich ein wenig am im vergangenen Jahr nach und nach nachgearbeiteten Plan 2024 erkennen. Der Plan 2025 ist noch akkurat. Schau’n m’r mal …

    Beetplanung 2024
    Beetplanung für 2024 am Jahresende
  • Ertrag 2024

    Zusammengerechnet im März 2025 – denn ein paar wenige Pflanzen (z. B. Rosenkohl), die in 2024 angebaut wurden, konnten noch in 2025 geerntet werden.

    Erbsen 8.418 g
    Knoblauch 64 St.
    Buschbohnen 15.265 g
    Möhren 12.900 g
    Hokkaida 10.019 g
    Steckzwiebeln rot 2.366 g
    Steckzwiebeln weiß 643 g
    Stuttgarter Riesen 4.592 g
    Zucchini 9.357 g
    Gurken 3.734 g
    Wirsing 1.823 g
    Kohlrabi Superschmelz 12.451 g
    Rote Bete 4.847 g
    Weißkohl 4.104 g
    Tomaten 43.906 g
    Spitzkohl rot 7.222 g
    Rosenkohl 4.603 g
    Ertrag 2024

    Offenbar haben wir nicht alles erfasst: Erdbeeren gar nicht, Zwiebeln waren wohl mehr … nun ja

  • Prämierung des Gartens

    Im Juli 2024 hatten wir Besuch von einem Gartentester. Bei dem Test geht es um die naturnahe Gestaltung des Gartens.

    Die Bewertung wird anhand einer einheitlichen Kriterienliste durchgeführt. Relevante Aspekte dabei sind u. a. die Vielfalt der Pflanzenarten (insbesondere der heimischen) und Lebensräume, Pflege ohne Mineraldünger, Gifte und Torf, vernünftige Wassernutzung, Einrichtung von Biotop-Elementen, Verzicht auf unnötige künstliche Beleuchtung.

    Wenn eine bestimmte Punktzahl erreicht ist, erhält man eine Prämierung dokumentiert mit einer Plakette. Mittlerweile gibt es in Deutschland wohl gut 250 solcher Gärten. Und davon nun auch einer in Fulda. Die ‚Prämierten Paradiese‘ sind auf der ‚Grünen Landkarte‘ eingetragen.

  • erste Bodenanalyse

    Beim ‚Raiffeisen Laborservice‘ haben wir eine erste Bodenanalyse durchführen lassen, um eine verlässliche Grundlage für den Umgang mit dem Boden zu erhalten.

    Die Bodenart wurde als sL (sandiger Lehm) eingeordnet, der Humusgehalt mit 3,2 % gemessen, das C/N-Verhältnis mit 12:1 bewertet. Das ist insgesamt für unsere Zwecke passabel.

    Als optimal werden die Messerte für Stickstoff, Kalium, Magnesium und Stickstoff eingeordnet. Niedrig sind die Werte für Schwefel und Salz (KCl). Hoch sind die Werte für Phosphor und Spuerenelement (Kupfer, Mangan, Eisen, Zink). Der pH-Wert liegt über dem Zielwert von 6,5. Bei Schwermetallen wurden meist niedrige Werte gemessen.

    In der Düngeempfehlung wurde notiert, was (Bio-Hornspäne, Kalimagnesia, Schwefellinsen usw.) in welcher Menge wann ausgebracht werden sollte.

  • Entstehung des bunten kleinen Gartens

    Der bunte kleine Garten liegt in einer Kleingartenanlage, die 2019 durch die Stadtverwaltung Fulda neu angelegt wurde. Zuvor wurde das Gelände wohl als Grabeland genutzt. Das Gelände wurde bis auf einige Ausnahmen geräumt. Der Boden wurde augenscheinlich tiefgründig durchwühlt. Ausserhalb der Kleingartenanlage auf der Seite zur Bundesstraße (oben im Bild) gibt es einige Parzellen Garbeland. Zur anderen Seite (unten im Bild) liegt das Gelände eines schon einige Jahre dort länger bestehenden Kleingartenvereins. Die Lage des bunten kleinen Gartens ist in dem Bild aus 2019 rot markiert. Die Form der Parzelle ist viereckig, die Ecken sind aber nicht genau rechtwinklig. Die Fläche beträgt 304 qm.

    Maps Data: Google, GeoBasis-DE/BKG (©2009)

    In der Kleingartenanlage wurden Wasser- und Stromleitungen, Wege und je Parzelle ein Fundament für eine Laube eingerichtet. Das Betonfundament ist als helles Rechteck erkennbar.

    In unserer Parzelle haben wir begonnen mit dem Anlegen von Beeten. Angebaut wurden zunächst etliche Reihen Kartoffeln und Gründüngung – zwecks Bodenverbesserung und Erzeugung von Kompost. Im Luftbild aus April 2021 sind die Wege zwischen den Beeten und die grünen Bereiche mit Gründüngungen erkennbar. Rechts neben dem Fundament stehen die Komposter.

    Maps Data: Google, GeoBasis-DE/BKG (©2009)

    Im Bbild aus Mitte 2023 sind die in Reihenmischkultur bestellten Beete zu erkennen. Nördlich zum Fahrweg hin ist ein schmaler steiler Hang. Er ist knapp zur Hälfte mit Beinwell bepflanzt; die andere Hälfte ist ‚wild‘ (u. a. stehen da ein paar prächtige Karden). Zum Fußweg in der Anlage hin ist ein weiterer Hang, der vor allem den wilden Blumen gehört. Die 5 Beete haben die Form von Rechtecken (3 * 5 m).

    Maps Data: Google, GeoBasis-DE/BKG (©2009)

  • Lage des bunten kleinen Gartens (Klima)

    Klimatisch wird die Gegend um Fulda im Landschaftsplan (erschienen 2002) beschrieben als Gebiet mit niedrigen Windgeschwindigkeiten, mittleren Lufttemperaturen und geringen Niederschläge. Die größten Niederschlagsmengen weisen die Monate Juni bis August auf. Es dominieren Südostwinde mit 25 %. Die Niederschlagsmenge beträgt (damals) ca. 600 – 650 mm. Das mittlere Tagesmittel der Lufttemperatur damals war mit knapp über 8° C. Notiert ist dort ein „kühles Klima“. Im Volksmund heißt Osthessen aus gutem Grund ‚hessisch Sibirien‘.

    In der zugehörigen Klimakarte ist das Kleingartengelände als Kaltluftbildungsfläche markiert. Und die Fuldaaue unterhalb des Geländes ist als Kaltluftbildungsfläche mit häufigem Nebel mit vergleichsweise starkem Talabwind eingetragen.

    Die klimatischen Auswirkungen auf den Garten sind eine kürzere Vegetationszeit als in anderen hessischen Gebieten (nach eigener Beobachtung kann es im Frühjahr über zwei Wochen Unterschied etwa zum 100 km entfernten Frankfurt geben). Damit wird es knapp beispielsweise für den Anbau von Tomaten im Freiland. Die vergleichsweise niedrigen Temperaturen sind beim Anbau von wärmeliebenden Gemüse herausfordernd.

  • Lage des bunten kleinen Gartens (Geologie)

    Zur geologischen und geographischen Einordnung der Lage des Gartens finden sich in den Anlagen zum Landschaftsplan der Stadt Fulda Hinweise.

    Auf der geologischen Karte wird der Bereich des bunten kleinen Gartens mit ‚pleistozänem Lößlehm und Löß (eiszeitliche Sedimente des Quartärs)‘ oder mit ‚Schotter aus Buntsandstein und Quarzgeröll (Flußaufschüttung)‘ markiert. Buntsandstein ist das vor über 200 Millionen Jahren entstandene Gestein, das ob seiner Härte nicht abgetragen wurde. Löß ist sehr feines Material, das in den vergangenen Jahrtausenden angeweht wurde. Lößlehm entsteht durch Verwitterung des Löß‘ (Entkalkung und Verlehmung unter feuchten Klimabedingungen). Die Herkunft des Gerölls erklärt sich durch Bäche und Flüsse – hier die Fulda und die Zuläufe.

    Auf der Bodentypkarte wird für das Gebiet des bunten kleinen Gartens mit ‚Pseudogley-Parabraunerde aus mächtigem Löss über äolischen Sedimenten‘ ausgewiesen. Äolische Sedimente sind Ablagerungen, die der Wind herbeigetragen hat – so entsteht Löß. Daraus entsteht dann ein Boden mit sehr hoher Bodenfruchtbarkeit, wenn es keine Staunässe gibt. Wenn im Löß Schluff dominiert (so ist das wohl an dieser Stelle), transportiert Sickerwasser Ton aus dem oberen Bodenbereich nach unten. Die so entstehende Tonschichtung weiter unten im Boden behindert dann die Regenwasserversickerung. Deshalb wird es oberhalb dieser Tonschicht bei reichlich Niederschlag sehr matschig – es dauert halt, bis das Wasser die Tonschicht überwunden hat ist. Und da, wo das Wasser sich staut, verwittern die im Löß enthaltenen Eisenminerale (was zur typischen Färbung des Bodens führt). Insgesamt entsteht dann im oberen Bereich ein hellerer Boden, im tieferen Bereich ist er dunkler. Gley ist ein Boden, der durch Grundwasser im Boden hervorgerufen wird, Pseudogley entsteht durch Staunässe. Parabraunerden sind Böden, bei dem Teilchen in Tongröße vom Ober- in den Unterboden verlagert wurden (was ja nun hier passiert ist).

    Und genau das ist im bunten kleinen Garten zu beobachten: Nach starkem Regen hat man dort, wo der Boden offen ist, noch nach einigen Tage zentimeterdicke Schlammklumpen unter den Schuhen. Und wenn es längere Zeit trocken und sehr warm ist, neigt der Boden zur Verkrustung in einer Tiefe bis zu gut 20 cm. Kurzfristige Abhilfe schafft das Begrünen des Bodens: damit steht man nicht unmittelbar im Matsch (aber allzu oft darf man dann über die Flächen nicht gehen) und das heftige Austrocknen wird gedämpft. Auf längere Sicht wird das kontinuierliche Einbringen von organischem Material zur Lockerung beitragen. Das kann unterstützt werden durch eine tiefgründige Durchwurzelung, die wiederum den Lebensraum für Regenwürmer und Konsorten vorbereitet – damit diese dann mit ihrem Durchwühlen einer Verdichtung des Boden entgegenwirken.

  • Lage des bunten kleinen Gartens (Topographie)

    Der bunte kleine Garten liegt etwa einen Kilometer östlich vom Stadtzentrum vom Fulda entfernt am Rande des Ortsteils Horas in einer Kleingartenlage. In der Karte ist der Ort rot eingekreist.

    Kartendaten:© OpenStreetMap-Mitwirkende, SRTM | Kartendarstellung: © OpenTopoMap (Ceativecommons-Lizenz CC-BY-SA)


    Das Gelände fällt von Süd nach Nord ab (Süden ist ‚unten‘ auf der Karte). Deshalb ist der Garten – je nach Jahreszeit etwas länger oder kürzer – bis mittags nicht sehr sonnig. Im Tal, einige Meter tiefer als der Garten, dümpelt die Fulda