Schlagwort: Gley

  • Lage des bunten kleinen Gartens (Geologie)

    Zur geologischen und geographischen Einordnung der Lage des Gartens finden sich in den Anlagen zum Landschaftsplan der Stadt Fulda Hinweise.

    Auf der geologischen Karte wird der Bereich des bunten kleinen Gartens mit ‚pleistozänem Lößlehm und Löß (eiszeitliche Sedimente des Quartärs)‘ oder mit ‚Schotter aus Buntsandstein und Quarzgeröll (Flußaufschüttung)‘ markiert. Buntsandstein ist das vor über 200 Millionen Jahren entstandene Gestein, das ob seiner Härte nicht abgetragen wurde. Löß ist sehr feines Material, das in den vergangenen Jahrtausenden angeweht wurde. Lößlehm entsteht durch Verwitterung des Löß‘ (Entkalkung und Verlehmung unter feuchten Klimabedingungen). Die Herkunft des Gerölls erklärt sich durch Bäche und Flüsse – hier die Fulda und die Zuläufe.

    Auf der Bodentypkarte wird für das Gebiet des bunten kleinen Gartens mit ‚Pseudogley-Parabraunerde aus mächtigem Löss über äolischen Sedimenten‘ ausgewiesen. Äolische Sedimente sind Ablagerungen, die der Wind herbeigetragen hat – so entsteht Löß. Daraus entsteht dann ein Boden mit sehr hoher Bodenfruchtbarkeit, wenn es keine Staunässe gibt. Wenn im Löß Schluff dominiert (so ist das wohl an dieser Stelle), transportiert Sickerwasser Ton aus dem oberen Bodenbereich nach unten. Die so entstehende Tonschichtung weiter unten im Boden behindert dann die Regenwasserversickerung. Deshalb wird es oberhalb dieser Tonschicht bei reichlich Niederschlag sehr matschig – es dauert halt, bis das Wasser die Tonschicht überwunden hat ist. Und da, wo das Wasser sich staut, verwittern die im Löß enthaltenen Eisenminerale (was zur typischen Färbung des Bodens führt). Insgesamt entsteht dann im oberen Bereich ein hellerer Boden, im tieferen Bereich ist er dunkler. Gley ist ein Boden, der durch Grundwasser im Boden hervorgerufen wird, Pseudogley entsteht durch Staunässe. Parabraunerden sind Böden, bei dem Teilchen in Tongröße vom Ober- in den Unterboden verlagert wurden (was ja nun hier passiert ist).

    Und genau das ist im bunten kleinen Garten zu beobachten: Nach starkem Regen hat man dort, wo der Boden offen ist, noch nach einigen Tage zentimeterdicke Schlammklumpen unter den Schuhen. Und wenn es längere Zeit trocken und sehr warm ist, neigt der Boden zur Verkrustung in einer Tiefe bis zu gut 20 cm. Kurzfristige Abhilfe schafft das Begrünen des Bodens: damit steht man nicht unmittelbar im Matsch (aber allzu oft darf man dann über die Flächen nicht gehen) und das heftige Austrocknen wird gedämpft. Auf längere Sicht wird das kontinuierliche Einbringen von organischem Material zur Lockerung beitragen. Das kann unterstützt werden durch eine tiefgründige Durchwurzelung, die wiederum den Lebensraum für Regenwürmer und Konsorten vorbereitet – damit diese dann mit ihrem Durchwühlen einer Verdichtung des Boden entgegenwirken.